Im letzten Jahr gab es einen Zuwachs bei den unterschriebenen Ausbildungsverträgen – dafür sorgten hauptsächlich jugendliche Flüchtlinge aus Afghanistan und Syrien. Die Zahl von neuen Azubis aus diesen Herkunftsländern hat sich seit 2016 mehr als verdreifacht.
Der von der Bundesregierung geplante Mindestlohn für Azubis ist aus Sicht der Gewerkschaften dringend notwendig. In einigen Ausbildungsberufen liegt die Vergütung in Ost wie West unter 500 Euro. Für viele Kleinbetriebe könnte das jedoch bedeuten, dass sie sich aus der Ausbildung zurückziehen müssten.
Teile der Regierungskoalition sowie der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) fordern eine Rückkehr zum Meisterzwang bei einem Großteil der Handwerksberufe. Als Grund führen sie u.a. den steigenden Fachkräftemangel an. Kritiker sehen dagegen eine Abschottung von Märkten auf Kosten der Verbraucher, die höhere Preise in Kauf nehmen müssten.
Immer mehr Flüchtlinge entscheiden sich für einen Ausbildungsberuf – Ende September letzten Jahres waren es 27.678 Azubis aus acht Herkunftsländern, die einen Beruf in Handwerk, Technik oder Verkauf erlernen. Das ist das Ergebnis einer statistischen Sonderauswertung der Bundesagentur für Arbeit (BA).
Beim Kettensägen-Hersteller Stihl benötigt man für die Ausbildung mit den Geräten keine Bäume mehr – die Mitarbeiter werden im Konferenzraum mithilfe einer Virtual-Reality-Simulation (VR) im Umgang mit den Motorsägen geschult. Den Fortschritt der Arbeit verfolgt der Ausbildungsleiter über eine Leinwand. Insbesondere für handwerkliche Berufe eignet sich diese Form der Ausbildung, zunehmend wird sie aber auch für andere Szenarien eingesetzt.