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Mehr Allgemeinbildung statt Spezialisierung in der Ausbildung

Schüler in der Klasse

Eine starke Spezialisierung in der Ausbildung verbessert zwar zunächst die Berufsaussichten der Jugendlichen. Langfristig dreht sich der Vorteil aber in einen Nachteil, so lautet das Ergebnis einer Studie des ifo Institutes. Auf längere Sicht haben die Fachkräfte mit mehr Allgemeinbildung die besseren Perspektiven.

Allgemeinbildung ist zukunftssicherer

Wenn im Verlauf durch technischen und strukturellen Wandel die Spezial-Kompetenzen nicht mehr nachgefragt werden, ist das Risiko eines Jobverlustes deutlich höher. Die Länderstudie vom ifo Zentrum für Bildungsökonomik empfiehlt deshalb, eine frühe Spezialisierung in den Ausbildungsberufen zu vermeiden und den allgemeinbildenden Anteil auszudehnen. Zusätzlich sollten die Ausbildungsbestandteile modularisiert und eine fortlaufende Weiterbildung gestärkt werden, um das duale System zukunftsfähig zu halten.

Zuviele, zu spezielle Studiengänge

In der Studie wurden 16 Ländern untersucht, hier waren die Ergebnisse besonders prägnant bei denen mit einem dualen Berufsausbildungssystem wie z. B. Deutschland. Bereits im Alter von 44 Jahren wandelt sich der Beschäftigungsvorteil durch Spezialisierung in einen Nachteil. Damit werden frühere Untersuchungen aus den Neunzigerjahren bestätigt. Dabei fehlten in der Studie noch die Auswirkungen der stark gestiegenen Anzahl und Spezialisierung von Studiengängen. So gab es im Wintersemester 2007/8 ca. 11.265 Studiengänge an Universitäten, Fachhochschulen und Kunsthochschulen. Im Wintersemester 2015/16 waren es 18.044 Studiengänge, darunter solche Exoten wie “Cruise Management” für Manager im Kreuzfahrt-Tourismus. Gerät eine solche Branche in die Krise, sieht es auch für die darin arbeitenden Spezialisten schlecht aus, da die allgemeinen Anteile z. B. der Betriebswirtschaftslehre im Studium zu kurz kamen.

Quelle: Wirtschaftswoche vom 13.10.2016

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