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Arbeitschutz bei Auszubildenden

Arbeitsschutz

Berufsanfänger haben ein höheres Risiko, einen Arbeits- oder Wegeunfall zu erleiden. So betreffen 20 Prozent aller meldepflichtigen Unfälle die Altersgruppe der 18- bis 25-Jährigen, meldet die Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM) für ihre Branche. Worauf bei einem sicheren Start in die Ausbildung geachtet werden sollte, erläutert Ulrich Zilz, Präventionsexperte der BGHM.

Höhere Bereitschaft, Risiken einzugehen

Er weist darauf hin, dass zunächst alle Azubis Berufsanfänger sind – gerade in den ersten Tagen am neuen Arbeitsplatz führen mangelnde Kenntnisse und Erfahrungen sowie Stress durch die vielen neuen Aufgaben zu Unfällen. Dazu kommt, dass Jugendliche mitunter Grenzen austesten wollen und die Bereitschaft, Risiken einzugehen, deutlich höher ist. In ihrer neuen Rolle wollen sie sich manchmal nicht die Blöße geben, bei Unsicherheiten nachzufragen. Das wird für den Ausbilder während der Arbeit vielleicht nicht sofort sichtbar, kann aber schwerwiegende Folgen haben.

Straßenverkehr, Stürze und Werkzeuge

Zu den häufigsten Unfallschwerpunkten zählt der Straßenverkehr, aber auch Unfälle durch Stolpern, Rutschen, Stürze und Arbeiten an Maschinen oder Handwerkszeugen. Insbesondere bei der erstmaligen Verwendung von Werkzeugen kommt es zu Unfällen. Die Ursachen sind vielfältig – fehlende Arbeitsvorbereitung, Sorglosigkeit, falsche Bedienung aufgrund fehlender Kenntnisse usw. Defekte Arbeitsmittel werden entweder nicht als solche erkannt oder es fehlt das Vertrauen, diesen Schaden anzusprechen.

Das können Ausbilder tun

Ausbilder können Arbeitsunfälle bei Azubis vemeiden, wenn diese eng begleitet werden. Planen Sie eine angemessene Einarbeitungszeit ein und bereiten Sie den Arbeitseinsatz gut vor. Prüfen Sie, ob sichere Werkzeuge vorhanden sind und bedenken Sie, dass Azubis viele Tätigkeiten zum ersten Mal ausführen – eine Unterweisung ist entsprechend oft notwendig. Das ist keine Form der Kontrolle, sondern Ausdruck der Wertschätzung gegenüber den Herausforderungen für die Berufsanfänger. Wenn Arbeitsschutz ein Teil der Unternehmenskultur ist und auch vorgelebt wird, ist es auch für die Azubis schnell selbstverständlich, darauf zu achten.

Wenn Sie selbst nicht immer “vor Ort” sein können, stellen Sie den Jugendlichen einen Mentor zur Seite oder überlegen Sie, ob Azubis nicht selbst als Sicherheitsbeauftragte ausgebildet werden können, um den Arbeitschutz früh zu verankern.

Quelle: “Azubis und Arbeitsschutz”, Pressemitteilung der BGHM vom 11.09.2017.

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