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Nachwuchsarbeit in den IT-Berufen

IT Nachwuchsarbeit

Aktuell fehlen in Deutschland ca. 121.000 Fachkräfte in den MINT-Berufen. Für die nächsten zehn Jahre wird ein Anstieg von 18 auf 38 Prozent bei den 41- bis 45-jährigen Mitarbeitern erwartet. Jeder Mitarbeiter dieser Branche, der das Unternehmen verlässt, ob durch Jobwechsel oder Rente, nimmt relevantes Know-how mit. Die Branche hat großes Interesse, Nachwuchs zu finden und ist entsprechend aktiv. Die mittelständische Gesellschaft für Organisationsberatung und Softwareentwicklung mbH(GFOS) aus Essen geht dabei mehrere Wege.

Begeisterung möglichst früh wecken

Um die Begeisterung für Technik schon möglichst früh zu wecken, setzen die Essener mit ihren Projekten schon im Kindergartenalter an: Sie unterstützen seit 2007 ein Kinderhaus in der Region und führen dort gemeinsam mit den Pädagogen Vier- bis Sechsjährige in Kleingruppen spielerisch an dem Umgang mit dem PC heran. Außerdem beteiligen sie sich am Programm “KiTec – Kinder entdecken Technik” und kooperieren dort mit neun Grundschulen.

Förderung von Mädchen und jungen Frauen

Eine weitere Bildungspartnerschaft gibt es seit 2008 mit einem Mädchengymnasium in Essen – hier können die Schülerinnen sich mit Robotertechnologie und Informatik bekannt machen. GFOS unterstützte die Mädchen 2010 bei der RoboCup-Weltmeisterschaft in Singapur. Immerhin ist mittlerweile jeder dritte MINT-Student eine Frau.

Java Summercamp

Statt ins Pfadfinderlager Programmieren lernen – das ist das Angebot des Java Summercamps von GFOS. In zwei Gruppen können “Beginner” und “Professionals” ab 16 Jahren sich immer bis April jeweils für den Sommer bewerben, um erste Erfahrungen mit der Programmiersprache Java zu lernen bzw. Kenntnisse zu erweitern. Mit Spaß soll zuvor Erlerntes in der Erstellung einer Webanwendung umgesetzt werden. Nebenbei lernen dabei natürlich auch potenzielle Azubis das Unternehmen kennen oder können es empfehlen.

Innovative Ausbildungsmodelle: “Study & Job”

Die GFOS bildet alle vier IT-Ausbildungsberufe aus, bietet aber mit dem Programm “Study & Job” weitere Möglichkeiten, sich zusätzlich zu qualifizieren. Mit dem Modul “Study & Job – Online” können die Azubis neben ihrer Ausbildung studieren – ohne Semestereinteilung und mit Begleitung von Professoren und und Experten. Das alles wird online absolviert, es gibt lediglich zwei Präsenztage pro Jahr. Wer lieber mit persönlichem Kontakt lernt, der wählt das Modul “Study & Job – Präsenzstudium“. Auch hier besucht der Azubi die Berufsschule und arbeitet im Unternehmen mit. Die Vorlesungen besucht er abends oder am Wochenende. Der persönliche Kontakt zu Dozenten und Kommilitonen sorgt für eine intensive Betreuung und steigert die Motivation. Das dritte “Study & Job”-Modul ermöglicht den Direkteinstieg ohne IHK-Abschluss: Abiturienten arbeiten im Bereich Anwendungsentwicklung im Unternehmen von Anfang an mit und lernen nebenbei für den Bachelor of Science (Web- und Medieninformatik oder Wirtschaftsinformatik). Um genug Zeit für das Studium zu haben, beträgt die Arbeitszeit nur vier Tage pro Woche.

Hauptsache Qualifikation!

Thomas Sattelberger, Vorstandsvorsitzender der Initiative “MINT Zukunft schaffen” bewertet den Ansatz von GFOS optimistisch. Er sieht es kritisch, wenn in Diskussionen die akademische gegen die duale Berufsausbildung ausgespielt wird. Aus seiner Sicht wird für wirtschaftliches Wachstum und wachsende Beschäftigung beides benötigt. Jedes Talent muss gefunden und gefördert werden, damit der Anteil der 15 Prozent von 20- bis 29-Jährigen ohne abgeschlossene Berufsausbildung gesenkt werden kann.

Quelle: HR Performance 2/2014 und GFOS Java Summercamp

 

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