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Mehr Aufstiegsmöglichkeiten in der dualen Ausbildung fördern

Aufstiegsmöglichkeiten Duale Ausbildung
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Der Bildungsbericht von 2017 vermerkt ca. 515.000 Studienanfänger und 490.000 Starter in eine berufliche Ausbildung. Im letzten Jahrzehnt hat das Interesse an Ausbildungsplätzen um 20 Prozent abgenommen. Während die Kritiker diese Entwicklung als Untergang der dualen Ausbildung, verbunden mit einem eklatanten Mangel an Fachkräften deuten, sehen andere eher einen, aufgrund der höheren Anforderungen in Wirtschaft und Gesellschaft begründeten Strukturwandel. Beide Seiten haben gute Gründe für ihre Annahmen.

Trend zum Studium unumkehrbar

Der Trend zum Studium sei nicht umkehrbar, schließlich könne niemand Jugendliche und Eltern zwingen, einen für sie weniger aussichtsreichen Weg einzuschlagen. Jungakademiker werden vom Arbeitsmarkt immer noch gut aufgenommen und erzielen hohe Einkommen – wenn auch nicht in allen Fächern. Die Managementpositionen in den meisten Betrieben und Behörden befinden sich fest in der Hand von Mitarbeitern mit Studienabschluss.

Geringe Jugendarbeitslosigkeit durch duale Ausbildung

Die duale Ausbildung ist aber immer noch ein deutscher “Exportschlager” – insbesondere Länder mit hoher Jugendarbeitslosigkeit beneiden uns um diesen Bildungsweg. Nur die eigenen Schulabgänger und deren Eltern müssen stärker von dieser Möglichkeit überzeugt werden. Dazu gehört die Stärkung der Berufsschulen und das Angebot von anspruchsvollen Aufstiegsfortbildungen. Unzufriedene Studenten (immerhin 28 Prozent Abbruchquote im Bachelorstudium nach ca. 4 Semestern) müssen ein attraktives Angebot für einen Wechsel in eine Ausbildung erhalten.

Ausbildung und Fachhochschulen stärken

Ebenso gilt es, das duale Studium auszubauen und noch mehr Fachhochschulen als Kooperationspartner für diesen Ausbildungsweg zu gewinnen, denn dort haben die Lehrenden neben der wissenschaftlichen Qualifikation auch praktische Berufserfahrung. Ideal wäre es, wenn rund zwei Drittel der Studierenden eine Fachhochschule besuchen, die duale berufliche Ausbildung mit attraktiveren Aufstiegswegen gestärkt wird und mindestens zehn Prozent sich für ein Duales Studium entscheiden.

Quelle: Zaby, A.: Auch die duale Ausbildung muss Aufstieg ermöglichen. In: Der Tagesspiegel vom 30.07.2018.

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