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Meisterbrief und Chef mit Mitte 20

Chef mit Mitte 20
@pixabay

Mit 20 hat Moritz Schumacher den Meister als Schreiner gemacht, mit 25 ist er Chef von fünf Angestellten einer teil-digitalisierten Tischlerei im Odenwald. Keine typische, aber eine mögliche Karriere im Handwerk.

Anfang 20 Geselle, Mitte 20 Chef

Während Schumacher mit Anfang 20 noch als Geselle im Impressum der Schreinerei Jürgen Bellut aufgeführt wurde, steht er heute als Inhaber dort. Sein ältester Angestellter ist fast doppelt so alt wie er selbst, der jüngste Auszubildende ist 16.

Kein Abi – entgegen dem Trend

Schumachers Eltern sind beide Akademiker, er selbst hat einen Realschulabschluss. Seine Lehrer rieten ihm, das Abitur zu machen, viele seiner Freunde sind für ein Studium in eine Großstadt gezogen. Die Region im Odenwald bietet für junge Leute nicht viel Abwechslung, viele verlassen die Heimat, einige kehren später aber auch wieder zurück.

Nachfolger gesucht

Auch Schumacher wollte nach dem Meisterbrief noch etwas von der Welt sehen und reiste für einige Zeit durch die USA. Bei seiner Rückkehr stellt sein Chef, Jürgen Bellut, ihm die Geschäftsführung in Aussicht. Er möchte bald in den Ruhestand gehen und sucht nach einem Nachfolger für seinen Betrieb.

Schreinern mit Apps und 360-Grad-Rundgang

So übernimmt Schumacher Anfang 2019 mit 24 Jahren die Schreinerei und modernisiert das Unternehmen: mit Hilfe von Apps und Computerprogrammen werden die Zeichnungen für die Einbaumöbel erstellt und direkt an die CNC-Fräsmaschine geschickt. Auf dem Tablet sehen die Kunden in einem 360-Grad-Rundgang, wie die neuen Möbel im Zuhause wirken.

Dadurch wurden Zeiteinsparungen und individuellere Auftragsbearbeitungen möglich – manchmal müssen sogar Kunden abgewiesen werden, weil die Geschäfte gut laufen. Das Team vergrößern möchte Moritz Schumacher erstmal nicht.

Quelle: www.faz.net vom 15.09.2019.

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