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Allianz für Ausbildung wirbt um mehr Abiturienten

Allianz für Ausbildung

Immer mehr Jugendliche mit Abitur beginnen eine Ausbildung. Die “Allianz für Aus- und Weiterbildung” fördert diese Entwicklung und möchte den Anteil der Azubis mit Hochschulzugangsberechtigung weiter steigern. Gleichzeitig soll der Anteil an Studienabbrechern sinken.

Anteil von Azubis mit Abitur steigt

Der Anteil von Azubis mit Abitur ist von 2009 mit 20 Prozent auf fast 30 Prozent in 2017 gestiegen, laut Bildungsbericht von 2019. Die “Allianz für Aus- und Weiterbildung von Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften” unterstützt diesen Trend. Gerade an den Gymnasien müsse deutlicher hervorgehoben werden, dass die Berufsausbildung eine attraktive Alternative ist, so Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU). Als Beispiel führt sie die Schweiz an, wo es üblich ist, dass 80 Prozent aller Schulabgänger zunächst eine Ausbildung absolvieren.

Meister ebenso wichtig wie Master

Arbeitsminister Hubert Heil (SPD) betont, dass “ein Meister für die Volkswirtschaft mindestens so wichtig ist wie ein Master”. Die Allianz will deshalb die Berufsorientierung nicht nur an den Gymnasien verstärken, sondern insgesamt an allen Schularten früher durchführen. Das hatten die Kultusminister schon 2017 beschlossen, allein die Durchführung in der Praxis verzögert sich. So gibt es in Hessen erst jetzt ein Abkommen mit der Bundesagentur für Arbeit, die demnächst 100 zusätzliche Berufsberater an die hessischen Schulen schicken will.

Früher mit der Berufsorientierung starten

In den Gymnasien soll das Angebot schon in der 9. Klasse starten, denn hier ist das Interesse an einer Ausbildung deutlich zurückgegangen. Beim Jahrgang 2015 begann nur noch jeder fünfte Abiturient eine Lehre oder hatte dies vor, wie aus den Befragungen des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) hervorgeht. In 2006 waren es immerhin noch ein Viertel. Insbesondere Frauen, Schulabgänger mit Fachhochschulreife bzw. aus Nicht-Akademiker-Elternhäusern setzten eher auf eine Ausbildung als auf ein Studium.

Früher unabhängig sein

Dabei spielt der finanzielle Aspekt eine Rolle: Zwei Drittel möchten möglichst schon während der Ausbildung finanziell unabhängig sein und möglichst früh ins Erwerbsleben einsteigen. Auch halten sie eine Ausbildung für weniger anspruchsvoll als ein Studium oder trauen sich die Anforderungen nicht zu.

Die Allianz zielt insbesondere auf die Zielgruppe von Schülern ab, die ihr Studium wahrscheinlich nicht beenden würde. Das fast jeder dritte Bachelorstudent sein Studium abbricht, dürfe nicht weiter hingenommen werden, so Gerhard Braun, Vizepräsident der Arbeitgeberverbände. Mit einer praxisnahen Berufsorientierung durch Beratung vor Ort und Aufzeigen der Aufstiegsfortbildungen, z. B. zum Techniker oder Meister, sollen mehr Schüler von einer Ausbildung überzeugt werden.

Quelle: www.handelsblatt.com vom 27.08.2019.

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