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Lernfabrik bringt gewerbliche und kaufmännische Azubis zusammen

Lernfabrik Geislingen
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Lernfabriken, in denen Azubis für Industrie 4.0 und digitale Arbeitsumgebungen fit gemacht werden, gibt es schon einige. Bei dem neu entstehenden Modell in Geislingen in Baden-Württemberg werden aber nicht nur technisch-gewerbliche Nachwuchskräfte den Umgang mit Robotern und Co. lernen, sondern auch kaufmännische Auszubildende profitieren von den dort entstehenden Daten.

Ein Campus, aber wenig Kontakte

Die Lernfabrik Wirtschaft 4.0 wird mit Hilfen von Land, Kreis und Wirtschaft eingerichtet. Die gewerbliche Berufsschule arbeitet über das Projekt eng mit der kaufmännischen Schule zusammen. Zwar befinden sich beiden Schulen räumlich auf einem Campus, bisher hatten die Azubis aber nur wenig miteinander zu tun. Das wird sich nun ändern.

Angebote mit “echten” Daten erstellen

Denn während die technisch gewerblichen Azubis mit schuleigenen CNC-Dreh-, Fräs- und 3D-Messmaschinen Getriebeteile produzieren, profitieren die kaufmännischen Auszubildenden von den Daten, die bei diesen Vorgängen anfallen. Aus diesen können Informationen zu Laufleistung, Zuverlässigkeit und Produktionsdauer entnommen werden. Statt theoretischer Werte erstellen die angehenden Kaufleute nun Angebote, Aufträge und Rechnungen auf der Basis der “echten” Daten aus der Lernfabrik.

Software verbindet unterschiedliche Maschinensprachen

Zusätzlich zu den Maschinen werden für die Lernfabrik noch zwei sogenannte Handhabungs-Roboter angeschafft, die Werkzeuge und Werkstücke transportieren und platzieren sollen. Eine für diese Zwecke eingesetzte Software sorgt dafür, dass die verschiedenen Maschinen und damit unterschiedliche elektronische Sprachen sich verstehen und alles miteinander vernetzt werden kann.

Investition in die Zukunft

Helmut Kölle, Konrektor der Gewerblichen Schule, sieht die Einrichtung der Lernfabrik, die zum neuen Schuljahr starten soll, als notwendige Investition in die Zukunft: “Die Kleinbetriebe im oberen Filstal müssen konkurrenzfähig bleiben, wenn sie weiterhin Bosch und Mercedes beliefern wollen”. Zudem lernen die Azubis, wie vorhandene Fertigungsmaschinen für neue digitale Anforderungen angepasst werden können. Die kleineren Betriebe können es sich schließlich nicht leisten, vorhandene Anlagen einfach wegzuwerfen.

Quelle: Stuttgarter Nachrichten vom 18.02.2019.

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