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Zwei Vormittage Best Practice pur – von Ausbilder:innen für Ausbilder:innen

Rückblick auf die wirAUSBILDER ONLINE-KONFERENZ

Mit einem klaren Fokus auf praxisnahe Einblicke und den Austausch unter Kolleg:innen fand am 21. und 22. Mai die 9. wirAUSBILDER ONLINE-KONFERENZ unter dem Motto: „Best Practice pur – von Ausbilder:innen für Ausbilder:innen!“ statt.

Welche Themen und Tipps besprochen wurden, lesen Sie hier.

Josef Buschbacher (Gründer, Seniorberater, Trainer bei CLC) und Melanie Schaal (Produktkonzeptionerin | wirAUSBILDER-Community-Managerin) eröffneten den ersten Konferenztag mit einem kurzen Blick auf aktuelle Herausforderungen in der Ausbildung wie z.B.

  • die mögliche Rückkehr der Wehrpflicht und ihre Auswirkungen auf künftige Bewerberzahlen oder
  • den Einsatz von KI in der Ausbildung.

Die Programmvorstellung der zwei Vormittage machte neugierig auf die vielen Impulse zu den Themenschwerpunkten

  • „ Zukunft Ausbildung – wie KI und Learning Management-Systeme unterstützen“ und
  • „Ganzheitlich erfolgreich – mit Herz, „Wir-Gefühl“ und Mental Health“

die nun folgten.

Nach einem Speeddating, bei dem die Teilnehmenden die Möglichkeit bekamen sich besser kennen zu lernen und wichtige Fragen zu klären („Bist Du eher Typ Steak oder Brokkoli? 😉“), ging es direkt los mit dem ersten spannenden Vortrag:

Marcus Vogel gab einen spannenden Einblick in den Wandel der Ausbildungsstrategie, wie er beim Landratsamt Reutlingen stattgefunden hat. Das Modell „Vom Trauben- zum Apfelbaumprinzip: Wie eine zielorientierte Ausbildungsstrategie gelingt“ regte die Teilnehmenden zum Nachdenken an. Aus einer Vielzahl von Zielen stellte Marcus Vogel abgeleitete Handlungsfelder und Maßnahmen vor, wie z. B. Social Volunteering, eine Mitarbeiter-App, die bei Pre- und Onboarding sowie der langfristigen Bindung unterstützt, Feedbackgespräche und Zusatzveranstaltungen, die zur Stärkung der Beziehung zwischen Azubis und Ausbilder:innen beitragen.

Praktisch wurde es im Rahmen einer kurzen Umfrage, in der die Teilnehmenden ihre „blinden Flecken“ in der Ausbildungsstrategie identifizieren konnten. Das Ziel: Lücken erkennen und gezielt schließen.

Anschließend ging es direkt mit zwei Referenten weiter, die in ihrem Arbeitsalltag ebenfalls mit besonderen Herausforderungen konfrontiert sind:

Die K+S Gruppe stand vor einer Herausforderung, die viele große Unternehmen kennen: Zehn Standorte, gewachsene Strukturen, unterschiedliche Ausbildungsrealitäten. Mit dem Projekt „DigiLearn“ will das Unternehmen seine Ausbildung modernisieren – und das mit einem klaren Ziel: zeitgemäß, digital und standortübergreifend einheitlich. Um die unterschiedlichen Ausbildungsstandards zu vereinheitlichen, wurde „DigiLearn“ ins Leben gerufen – ein Projekt, das innerhalb von nur neun Monaten zur Einführung gebracht wurde.

Die Referenten berichteten eindrücklich von Maßnahmen, die die Entwicklung vorangetrieben haben: der Erstellung eines Handbuchs, der Videobotschaften des HR-Leiters und der Auswahl des richtigen digitalen Begleiters (Hardware) für die Azubis, welches unter Tage besonderen Bedingungen ausgesetzt ist.

„DigiLearn“ zeigte den Teilnehmer:innen, wie ein traditionelles Industrieunternehmen den Sprung in die digitale Ausbildungswelt schaffen kann – mit klarer Kommunikation, strategischer Planung und dem Mut, neue Wege zu gehen. Oder wie es bei K+S heißt: Glückauf – auch in der Ausbildung.

 

Die sich anschließende Breakout Session gab den Teilnehmenden in kleinen Gruppen die Gelegenheit, über eigene Herausforderungen zu sprechen und sich auszutauschen. Themen waren u.a.:

  • Ersamus+ und Stipendienprogramme für dual Studierende
  • ADHS und Autismus in der Ausbildung
  • Automation und Implementierung des IHK-Rahmenplans

Dem regen Austausch folgte der letzte Impuls-Beitrag des ersten Tages:

Zum Auftakt seines Vortrags stellte Josef Buschbacher eine einfache Frage: „Wie häufig nutzt Ihr KI im Ausbildungsalltag?“ Die Antworten zeigten mit folgenden Werten ein klares Bild

  • 30 % nutzen KI täglich
  • 34 % wöchentlich
  • 21 % alle paar Wochen
  • 13 % noch nie

und verdeutlichen: KI ist angekommen – aber nicht überall gleich stark.

Josef Buschbacher stellte ein strukturiertes vier-Stufen-Modell vor das zeigt, wie KI sinnvoll in die Ausbildung integriert werden kann:

  1. Erkundung // Das Ziel: Sensibilisierung und Kompetenzaufbau bei Ausbilder:innen
  2. Standardisierung // Das Ziel: Einheitliche Rahmenbedingungen und messbare Produktivitätsgewinne
  3. Integration // Das Ziel: KI als fester Bestandteil der Ausbildung
  4. Transformation // Das Ziel: KI wird strategischer Partner

Die aufkommende Diskussion nach dem Vortrag, in der es um die zentrale Frage des Datenschutzes „(Was passiert mit sensiblen Daten beim Einsatz von KI?“) und der Umsetzung eines KI-Führerscheins ging, verdeutlichte die Relevanz des Themas „KI in der Ausbildung“.

Ein weiteres Fazit: Eine erfolgreiche KI-Adaption braucht Mut, einen klaren Plan, offene Kommunikation und kontinuierliche Befähigung der Ausbilder:innen.

Um 13 Uhr endete der erste Tag der wirAUSBILDER ONLINE-KONFERENZ mit einem weiteren Austausch unter den Teilnehmenden. Folgend ließen wir das neue Wissen sacken, um dieses am 2. Tag mit weiteren Inhalten zu ergänzen.

Pünktlich um 9 Uhr starteten wir in den 2. Konferenz-Tag.

Direkt zu Beginn zeigte der spannende und praxisnahe Vortrag von Katja Sommer, wie ein durchdachtes Ausbildungskonzept zur langfristigen Bindung von Nachwuchskräften beitragen kann.

Mit verschiedenen Maßnahmen beim Pre- und Onboarding soll die Bindung bereits vor dem offiziellen Start in die Ausbildung wachsen. Mit einem modernen Blended-Learning-Ansatz, also der Kombination aus Präsenztrainings, Web-Seminaren und Praxisaufgaben, einem Persönlichkeitstest und dem Aufzeigen von Perspektiven, geht der Aufbau einer persönlichen Beziehung zu den Azubis weiter und mündet in einer vorzeitigen Übernahmegarantie. Dabei setzt Katja Sommer nicht mehr auf klassische Beurteilungen, sondern auf Kompass-Gespräche und Scorecards, die regelmäßig Feedback, Zielvereinbarungen und Leistungsübersichten bieten, welches getragen wird durch das Motto: Bindung durch Begegnung 🤝

Katja Sommer zeigte eindrucksvoll: Azubibindung ist kein Zufall, sondern das Ergebnis eines durchdachten Gesamtkonzepts. Mit Herz, Struktur und Perspektive gelingt es, junge Talente nicht nur auszubilden, sondern auch langfristig zu halten.

In der anschließenden Breakout Session konnten die Teilnehmer:innen zwischen zwei interessanten Themen wählen:

Andreas Bader zeigte, dass die Integration von Gesundheitsthemen in die Ausbildung das Potential hat, das Themenfeld langfristig in der Unternehmenskultur ankommen zu lassen. So lernen die Jugendlichen von Beginn an, dass Gesundheit und Anwesenheit wichtige Unternehmenswerte darstellen, die selbstverantwortlich gelebt werden müssen.

Deutlich wurde zudem, dass gut konzipierte, erlebnisorientiere Gesundheitsangebote die Ausbildungsinhalte aufwerten und teambildende Aspekte integrieren können. Nicht zuletzt erhöhen diese Programme die Arbeitgeberattraktivität, da sich das Unternehmen mit positiv belegten Angeboten von Mitbewerbern abhebt.

In der zweiten Breakout Session gab Sven Oliver Burandt einen Einblick in die standort- und jahrgangsübergreifende Schaffung eines „Wir-Gefühls“ in der Ausbildung des größten IT-Dienstleistungsunternehmens für den öffentlichen Sektor in Baden-Württemberg.

Gemeinsam mit den Teilnehmenden beleuchtete er Lösungsansätze, die dabei helfen können Networking, Austausch, Teambuilding und langfristigen Zusammenhalt in der Ausbildung sicherzustellen.

Das Fazit dieses Impuls-Beitrags:

  • Gemeinschaft entsteht nicht zufällig, sondern ist gestaltbar – sie braucht Struktur und Raum!
  • Ein starkes Ausbildungsnetzwerk ist ein strategischer Erfolgsfaktor!
  • Gemeinsam gestalten – gemeinsam wachsen!

Nach der Pause und einer erneuten Breakout Session zum freien Austausch widmete sich Christian Förster einem hochbrisanten Thema: „Ausbildung in der Realität: Wenn der Rahmenlehrplan nicht zur Lebenswirklichkeit passt“:

Er gab einen ehrlichen und inspirierenden Einblick in die Herausforderungen und Lösungen eines Ausbildungsbetriebes in einer strukturschwachen Region. So bietet Storck neben täglichem betriebsinternem Deutschunterricht u.a. Unterricht in Mathematik, Physik und Chemie an (da die Fächer in den Schulen nicht immer unterrichtet werden können!!) und eine Sozialarbeiterin kümmert sich ausschließlich um die Azubis.

Im Weiteren wurde deutlichen: Ausbildung steht zumeist zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Christian Förster zufolge ist ein zentrales Problem, dass die Rahmenlehrpläne und Prüfungen oft nicht zur Realität im Betrieb passen. Er betonte jedoch, dass die Vergleichbarkeit und Standardisierung durch die IHK-Prüfungen wichtig bleibt.

Als Unternehmen mit einem hohen Bedarf an Nachwuchskräften muss sich Storck mit verschieden Maßnahmen an die Lebensrealität der jungen Menschen anpassen. Die Selbstreflexion der Azubis ist hierbei ein zentrales Element:

  • Standortbestimmung: Wer bin ich?
  • Zielklärung: Was will ich erreichen?
  • Lebenskompetenz: Was kommt auf mich zu?

Anhand dieser Fragen setzen sich die Auszubildenden gezielt mit sich selbst auseinander und können die betriebsinternen Module des Unternehmens zur Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit nutzen.

Christian Förster zeigte eindrucksvoll: Ausbildung muss sich an der Lebensrealität orientieren – nicht nur am Rahmenlehrplan. Mit Mut, Menschlichkeit und kreativen Lösungen gelingt es, junge Menschen zu begleiten – auch wenn die Voraussetzungen nicht ideal sind.

Mit einem letzten Austausch unter allen Teilnehmenden endete die 9. wirAUSBILDER ONLINE-KONFERENZ.

Im Namen des gesamten wirAUSBILDER-Teams bedanken wir uns für zwei großartige Tage bei allen Referent:innen und Teilnehmer:innen!


Dies war ein kurzer Einblick in die Vorträge unserer Mai-Konferenz.

Wir freuen uns schon auf die nächste Konferenz am 05. und 06. November 2025, wenn wir unseren 🎉10. Geburtstag feiern!🎉 

Unter allen Teilnehmer:innen verlosen wir live am 2. Veranstaltungstag:

  • Hauptpreis: Exklusives Coaching (120 Minuten) mit dem Ausbildungsexperten und Moderator der ONLINE-KONFERENZ Josef Buschbacher im Wert von 500 € (exkl. MwSt.)
  • 2. Preis: Gutschein von Wunschgutschein.de im Wert 100 € (inkl. MwSt.)
  • 3.-5. Preis: Gutscheine von Lieferando.de im Wert von je 75 € (inkl. MwSt.)
  • 6.-10. Preis: Kiehl-Bücher nach Wahl im Wert bis 50 € (inkl. MwSt.)

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Freuen Sie sich auf…

  • Impuls-Beiträge und Breakout Sessions, viel Dialog und Austausch,
  • eine Menge Know-how und Praxistipps rund um die betriebliche Ausbildung, präsentiert von erfahrenen Praktiker:innen,
  • online an zwei Vormittagen – perfekt integrierbar in Ihren Berufsalltag!

>> Zu den Themen der 10. wirAUSBILDER ONLINE-KONFERENZ.

©NWB Verlag

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