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Experten-Interview: Gesundheitsförderung in der Ausbildung

Wie kann man Gesundheitsförderung in die Ausbildung integrieren, Potenzial erkennen und nutzen? Darüber sprechen Melanie Schaal, wirAUSBILDER-Community-Managerin, und Andreas Bader, Leitung der Betrieblichen Gesundheitsförderung, Mercedes-Benz im wirAUSBILDER-Experten-Interview.

Hallo, Herr Bader. Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview nehmen. Bei der wirAUSBILDER ONLINE-KONFERENZ am 21. und 22. Mai dürfen sich die Teilnehmer:innen auf einen spannenden Impuls von Ihnen freuen. Welches Thema bringen Sie mit?

In meinem Thema geht es darum, den Auszubildenden das Thema Gesundheit nahezubringen.

Haben Sie einen ersten Tipp für andere Ausbilder:innen, die Gesundheitsförderung in ihre Ausbildungsprogramme integrieren möchten?

Gesundheit wird zwar gesellschaftlich immer wichtiger. Für die meisten Auszubildenden spielt das Thema aber eher eine untergeordnete Rolle. Das Thema sollte deshalb spannend und erlebnisorientiert aufbereitet werden.

Welche Vorteile sehen Sie darin, Gesundheitsthemen in die Ausbildung zu integrieren?

Eine frühzeitige Sensibilisierung ist nie einfacher als in der Ausbildung. Aus meiner Sicht ist es auch organisatorisch leichter, Auszubildende für eine Qualifizierungsmaßnahme zusammenzubringen, als Führungskräfte oder Beschäftigte, die eng getaktet sind. Zudem können gemeinsame Gesundheitsmaßnahmen etwas dazu beitragen, sich als Team zu finden und die Kultur positiv zu beeinflussen.

Was nicht unterschätzt werden sollte, ist die Außenwirkung dieser Angebote. Insbesondere dann, wenn es schwierig ist, neue Auszubildende zu finden. Das Unternehmen zeigt auf, dass es „Out oft he Box“ denkt und mehr als „Standard“ anbietet.


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Können Sie uns Maßnahmen zur Gesundheitsförderung nennen, die Sie integriert haben?

Ich persönlich mag die Qualifizierungstage, die in externen Einrichtungen stattfinden besonders, da die Auszubildenden dann gemeinsam einen Tag erleben, der das Thema Gesundheit in den Mittelpunkt stellt. In der Regel nutzen wir da kooperierende Fitness-Einrichtungen, die auch über einen Seminarraum verfügen.

Wie reagieren die Auszubildenden auf Gesundheitsangebote?

Das Thema ist bei uns durchweg positiv besetzt.

Welche Herausforderungen begegnen Ihnen bei der Implementierung von Gesundheitsförderungsmaßnahmen?

Es sind die organisatorischen Herausforderungen eines sehr großen Unternehmens. Das Abstimmen mit Schnittstellenpartnern, die Terminfindung.

Wie integrieren Sie teambildende Aspekte in Ihre Gesundheitsangebote?

Teambildung findet aus meiner Sicht bei dem Thema automatisch statt. Stellen Sie sich ein gemeinsames Kochen eines leckeren Menüs vor. Da passiert deutlich mehr Teambuilding, als ein bei einem Ausflug zum Cannstatter Wasen oder Oktoberfest.

Daniel Vincek – stock.adobe.com

Welche Rolle spielt die Selbstverantwortung der Auszubildenden in Ihren Gesundheitsangeboten?

Wir können Impulse zum gesunden Lebensstil geben und eine Erwartungshaltung des Unternehmens kommunizieren. Mit „cleveren“ Workshops und darin integrierten Fragestellungen kann man die Teilnehmenden auch zum Nachdenken über die eigene Gesundheit und den eigenen Lebensstil bewegen.

Wie tragen Gesundheitsangebote zur Attraktivität des Unternehmens als Arbeitgeber bei?

Ich denke, dass insbesondere kleinere und mittelständische Unternehmen sich mit einem guten Programm von den Mitbewerbern abheben können.

Wenn Sie sich etwas in Bezug auf Ihr Thema wünschen dürften, was wäre es?

Wenn man die aktuelle Diskussion zum Krankenfehlstand beobachtet, ist es verwunderlich, dass so wenige Unternehmen auf den Gedanken kommen, das Thema Gesundheit in der Ausbildung zu verankern. In der Ausbildung werden die Weichen gestellt. Die Auszubildenden erfahren frühzeitig, dass „Gesundheit“ ein Unternehmenswert ist und eine gewisse Selbstverantwortung erwartet wird. Es ist viel einfacher junge Menschen zu erreichen, als Personen, die sich über Jahre einen gewissen Lebensstil angeeignet haben. Hier würde ich mir wünschen, dass Betriebe diese Chance erkennen.

Vielen Dank für dieses Interview!

Andreas Bader ist seit sieben Jahren Leitung des Themenfeldes Betriebliche Gesundheitsförderung bei Mercedes-Benz. Er ist u.a. verantwortlich für die Weiterentwicklung der Angebote, die Vernetzung der Standorte und das Abklären von gesundheitspolitischen Entscheidungen auf das Arbeitsfeld. Zuvor war er vier Jahre im Team gesundheitsbezogene Prävention der AOK Baden-Württemberg und elf Jahre als Referent für Gesundheitsmanagement bei der Mercedes-Benz BKK tätig.

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