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Motivation im Homeoffice

©olly – stock.adobe.com

Sich im Homeoffice zu motivieren mag Ihnen als Ausbilder manchmal schwerer fallen, als es im normalen Büroalltag der Fall ist. Doch wie sieht dies bei Ihren Auszubildenden aus? Die Jugendlichen haben es in der aktuellen Zeit schwer, in einer Mischung aus Homeschooling und Homeoffice sowie vielen Verboten und Auflagen die Motivation aufrechtzuerhalten. Wie können Sie als Ausbilder:in dabei unterstützen?

Das Wichtigste zuerst, auch wenn es für manche von Ihnen vielleicht nicht angenehm zu lesen ist: Wirklich motivieren können Sie Ihre Auszubildenden gar nicht – aber Sie können vermeiden, sie  zu demotivieren! Was ist damit gemeint? – Die Motivation sollte aus Ihren Auszubildenden selbst kommen: Für gewöhnlich startet jeder junge Mensch mit großer Begeisterung, Neugier und Motivation in den neuen Lebensabschnitt „Ausbildung“. Das heißt, Ihre Aufgabe als Ausbilder:in ist es, diese Motivation im Homeoffice (und natürlich auch vor Ort im Büro) zu erhalten und Ihre Auszubildenden nicht zu demotivieren.

Wirkungsvolle Maßnahmen

Bleiben Sie in engem Kontakt mit Ihren Auszubildenden! Dieser regelmäßige Austausch ist in der aktuellen Zeit oft eine der wirkungsvollsten Maßnahmen, um die Motivation aufrechtzuerhalten. Umfragen zeigen: Viele Auszubildende (aber auch Mitarbeitende) beklagen sich aktuell, dass sie sich im Homeoffice allein gelassen fühlen, kaum noch Austausch stattfindet, sie Schwierigkeiten haben, Rückfragen zu klären etc. Beugen Sie dem vor!

Dazu gehört, dass Sie sich regelmäßig Zeit für Ihre Auszubildenden nehmen, mit ihnen sprechen und hören, was ihnen wichtig ist, was sie aktuell bewegt. Natürlich ist das alles in Pandemie-Zeiten nicht einfach, wenn Sie sich kaum noch von Angesicht zu Angesicht sehen. Aber auch im Homeoffice lässt sich der Kontakt aufrechterhalten. Sie haben bisher einmal in der Woche mit jedem ein kurzes, persönliches Gespräch geführt? Wunderbar, behalten Sie das auch im Homeoffice bei – einfach über ein Videokonferenz-Tool (Zoom, Skype, Teams, Webex etc.). Falls es in Ihrem Unternehmen hierfür keine Standard-Lösung gibt: Viele Anbieter bieten kostenlose Varianten, mit denen man kurze Meetings im kleinen Kreis durchführen kann. Der Video-Call ist dabei dem bloßen Telefonat mit Ihrem Azubi vorzuziehen, da Sie im Video auch die Mimik und evtl. sogar einen Teil der Körpersprache mit im Blick haben, was das Gesprochene oftmals in den richtigen Kontext setzen kann.

Neben dem regelmäßigen wöchentlichen Gespräch können Sie auch diverse andere Formate mit Ihren Auszubildenden vereinbaren:

  • Der tägliche Wake-up-Call (mit einzelnen oder auch mit allen Auszubildenden): Hier kann man sich kurz am Morgen begrüßen, wie man es auch in der Kaffee-Küche oder im Büro machen würde und die Aufgaben des Tages besprechen.
  • Daily-Huddle: Ein kurzes tägliches (virtuelles) Zusammenkommen, immer zur gleichen Zeit, um zum Beispiel offene Fragen klären zu können. Normalerweise können die Nachwuchskräfte einfach an Ihren Schreibtisch kommen, aber das geht in Homeoffice-Zeiten nicht. Um nicht ständig zum Telefon greifen zu müssen, ist der Daily-Huddle eine gute Alternative, um Fragen gebündelt zu beantworten und sich abzustimmen (z. B. etwa zur Tagesmitte).
  • Wöchentliches (oder 14-tägiges) Azubi-Meeting: Auch Ihren Auszubildenden untereinander tut der Austausch gut. Wie läuft es aktuell in der Berufsschule, wie organisieren sich die anderen? Gibt es Tipps, um mit der Situation zu Hause besser umgehen zu können? Möglich ist z. B., dass Sie als Ausbilder:in in der ersten Hälfte des Meetings mit dabei sind, um Fragen zu beantworten und die Auszubildenden danach noch Zeit haben zum Austausch unter sich.

Denken Sie auch an regelmäßige Lehr-Einheiten aus dem Homeoffice. Tipps finden Sie in diesem Blogartikel: Geeignete Ausbildungsmethoden im Homeoffice.

Privatgespräche motivieren zusätzlich

Vergessen Sie das Zwischenmenschliche nicht! Auch privater Austausch darf im Homeoffice weiterhin stattfinden und gemeinsame (Online)-Erlebnisse sind auch in Pandemie-Zeiten möglich – und oft dringend nötig. Achten Sie auf die mentale Gesundheit Ihrer Auszubildenden im Homeoffice – fragen Sie wie es Ihnen geht. Das sind alles einfache, aber sehr wichtige Maßnahmen zum Motivationserhalt. Zeigen Sie Ihren Auszubildenden, dass sie Ihnen wichtig sind!

©Daniela Gieseler

Daniela Gieseler (Staatlich geprüfte Betriebswirtin) ist Autorin und Inhaberin von AzubiScout. Sie berät als Ausbildungsexpertin gemeinsam mit ihrem Team rund um das Thema Ausbildung und hält Vorträge und Workshops, Inhouse oder an der eigenen Akademie für Ausbildung.

www.AzubiScout.com

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