Experten-Interview: Digital Detox für Ausbilder:innen und Azubis
Tipps für einen bewussteren Umgang mit Bildschirmzeit
Auch in der Ausbildung ist digitale Dauerverfügbarkeit zur Normalität geworden. Doch wer immer „on“ ist, kann schwerer lernen, sich konzentrieren oder wirklich abschalten. Ein bewusster Umgang mit Bildschirmzeit hilft nicht nur Azubis, sondern auch Ausbilder:innen, klarer, gelassener und wirksamer zu arbeiten.
Über kleine, schnell umsetzbare Veränderungen, die viel bewirken können, haben Larissa Cornely (Digital Learning Consultant bei CLC) und Melanie Schaal (wirAUSBILDER-Community-Managerin) im wirAUSBILDER-Interview gesprochen.
>> Jetzt das folgende Interview lesen, alternativ das komplette Video starten oder direkt zu den einzelnen 3 Fragen wechseln. Wir wünschen spannende Erkenntnisse!
Hallo Larissa, als Digital Learning Consultant widmest Du Dich der Ausbildung in Unternehmen. Dabei kommst Du mit ganz verschiedenen Ausbilder:innen und Azubis in Kontakt. Gibt es ein Thema, das alle gleichermaßen betrifft?
Spontan würde mir nicht nur ein Thema einfallen, sondern gleich mehrere! Was mir jedoch immer stärker auffällt, ist das Thema der digitalen Überforderung, permanenter Erreichbarkeit über verschiedene Apps, Emails, Chats usw. Dabei merke ich, dass Konzentration und Energie merklich geringer werden und manchmal der Fokus auf das Wesentliche fehlt. Zudem fällt auf, dass dies nicht nur die jungen Menschen betrifft, sondern wirklich alle, d.h. Azubis und Ausbilder:innen.
Wie können Ausbilder:innen mit dieser Problematik umgehen? Hast Du einen Tipp?
Ich bin kein Fan von Handyverboten. Es geht eher um digitale Selbstführung. Damit meine ich, dass man, trotz der vielen digitalen Medien, die zum Arbeitsalltag gehören, eine Balance erreicht, wie z.B. über die Schaffung von Fokuszeiten im Ausbildungsalltag. Man muss auch schauen, dass man ganz viele körperlich kognitive Aktivitäten mit in den Ausbildungsalltag einfließen lässt. Ob das Brainwalks sind, bei denen man nach draußen geht oder komplexere Aufgabenstellungen, bei denen das Gehirn noch einmal anders eingeschaltet werden muss und gefordert wird. Das sind Dinge, die die neuronalen Pfade wieder stärken, die durch Social Media leider Gottes abgestumpft werden.
Meine Empfehlung: Eher an diese Punkte gehen, anstatt zum Beispiel das Smartphone zu verbieten.
Wenn Du Dir etwas, bezogen auf Dein Thema, wünschen dürftest, was wäre das?
Ich glaube, mein Wunsch wäre, dass wir aufhören zu denken, dass digitale Erreichbarkeit das gleiche ist wie Produktivität. Das ist es nämlich nicht. Wir sollten vielleicht ein bisschen weniger mit erhobenem Zeigefinger durch die Welt marschieren und behaupten, dass sich die junge Generation aufgrund der Smartphones nicht mehr konzentrieren kann. Da sollte man ein bisschen mehr in die Tiefe gehen, mehr Bewusstsein, mehr Verständnis dafür aufbringen und eher die Ursachen erforschen.
Vielen Dank für das spannende Interview! Ich freue mich auf Deinen Live-Impuls bei der wirAUSBILDER ONLINE-KONFERENZ am 05./06. November, wenn Du den Teilnehmenden noch viel mehr Input vermitteln wirst.
Gerne. Ich freue mich auch schon auf November.
Erfahren Sie mehr von Larissa Cornely…
… bei der wirAUSBILDER ONLINE-KONFERENZ am 05. und 06. November 2025!
- Wie wirkt sich digitale Dauerablenkung eigentlich auf Konzentration und Lernverhalten aus – bei Azubis und auch bei uns selbst?
- Welche einfachen Wege gibt es, um wieder mehr Fokus und Ruhe in den Ausbildungsalltag zu bringen?
- Wie können kleine „Digital Detox“-Momente in der Ausbildung konkret aussehen?
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Anmerkung der Redaktion: Das Interview basiert auf der zugehörigen Video-Aufzeichnung und wurde in Auszügen verschriftlicht.