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Zahl der Jugendlichen ohne Lehrstelle hat sich verdoppelt

Jugendliche ohne Lehrstelle
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Immer mehr Jugendliche bekommen keinen Ausbildungsvertrag – das geht aus einer Anfrage der Linken im Bundestag hervor. Während die Zahl der gemeldeten Azubi-Bewerber sich kaum verändert hat, suchen immer mehr junge Menschen erfolglos einen Ausbildungsplatz.

Mehr unversorgte Bewerber

Seit 2010/2011 stieg die Zahl der “unversorgten Bewerber” in der Statistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) von 11.344 auf 23.712 in 2016/2017. Dagegen blieb die Zahl der beim BA gemeldeten Ausbildungsplatz-Suchenden trotz einiger Schwankungen im gleichen Zeitraum auf einem ähnlichen Niveau: Vor acht Jahren waren es 545.908, in 2016/17 547.828 Bewerber. In der BA-Statistik wird ein Berichtsjahr vom 1. Oktober bis zum 30. September des Folgejahres geführt.

Gleichzeitig mehr unbesetzte Ausbildungsplätze

Gleichzeitig meldet der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) als Ergebnis einer Umfrage, dass es für Unternehmen immer schwieriger wird, offene Ausbildungsplätze zu besetzen. In über jedem dritten Betrieb können nicht für alle Ausbildungsstellen Kandidaten gefunden werden, knapp jede zehnte Firma erhält gar keine Bewerbungen mehr. Mit 17.000 Unternehmen, die keine Bewerbungen auf offene Plätze erhalten, sind das etwa zehn Prozent mehr als im letzten Jahr.

Rechtsanspruch auf Ausbildung?

Sabine Zimmermann, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linken im Bundestag, kritisiert die zunehmenden Klagen der Arbeitgeber über den Fachkräftemangel und fehlende Azubis, wenn gleichzeitig immer mehr Jugendliche keinen Ausbildungsplatz bekämen. Sie fordert die Unternehmen auf, mehr Jugendlichen eine Chance zu geben. Gleichzeitig solle es einen Rechtsanspruch auf Ausbildung geben und eine Umlagefinanzierung, um alle Betriebe in die (Ausbildungs-)Pflicht zu nehmen. Laut Berufsbildungsbericht ist die Zahl der Ausbildungsverträge auf 523.300 gestiegen, dass sind 3.000 mehr als im letzten Jahr – allerdings hat sich die Zahl der ausbildenden Betriebe nicht vergrößert, kaum jede fünfte Firma bildet aus.

Quelle: www.noz.de vom 25.07.2018

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