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Immer weniger Migranten erhalten eine Ausbildungsstelle

Ausbildungschancen junger Migranten
@https://www.bibb.de/pressefotos

Für junge Migranten auf Ausbildungsplatzsuche in Deutschland ist es nicht einfacher geworden: Deutlich weniger Jugendliche mit Migrationshintergrund (29 %) haben in 2016 eine Ausbildungstelle gefunden als Bewerber ohne Migrationshintergrund (47 %).

Geringere Chancen auch bei gleicher Qualifikation

In den Jahren 2010 und 2012 lag diese Quote mit 35 % noch deutlich höher – zuletzt waren die Zahlen in 2004 so schlecht wie im letzten Jahr, so die Analyse des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). Zwar besitzen die jungen Migranten auch meist deutlich niedrigere allgemeinbildende Schulabschlüsse, allein daran kann es aber nicht liegen, denn selbst bei gleichem Schulabschluss oder sogar mit Hochschulberechtigung finden diese Jugendlichen seltener einen Ausbildungsplatz als z. B. Jugendliche ohne Migrationshintergrund mit Hauptschulabschluss.

Unterschiede nach Herkunftsregion

Dabei gibt es noch Unterschiede je nach Herkunftsregion: Jugendliche aus der Türkei oder den arabischen Staaten haben es besonders schwer – hier fanden in 2016 nur 22 % einen Ausbildungsplatz. Zum Vergleich: 30 % mit osteuropäischer Herkunft und 27 % Jugendlicher aus Südeuropa waren letztes Jahr bei der Ausbildungssuche erfolgreich.

Trotz intensiver Bemühungen ohne Erfolg

Die jungen Migranten bemühen sich zum großen Teil sehr intensiv um einen Ausbildungsplatz. Sie fragen oft direkt bei den Betrieben nach, versenden viele Bewerbungen, oft auch für unterschiedliche Berufsbilder. Dennoch erhalten sie deutlich seltener eine Einladung zum Vorstellungsgespräch oder zum Test als Jugendliche ohne Migrationshintergrund.

Zahl der Geflüchteten ohne Ausbildungsplatz noch nicht erfasst

In die Zahlen fließen bislang nur sehr wenige der zahlreichen, nach Deutschland geflüchteten Jugendlichen ein. Diese Gruppe war in 2016 bei der Bundesagentur für Arbeit so gut wie noch nicht als ausbildungsplatzsuchend erfasst. Der BIBB-Beitrag ruft dazu auf, die Anstrengungen deutlich zu erhöhen, damit sich in den kommenden Jahren die Zahlen für eine berufliche Qualifizierung junger Menschen mit Migrationshintergrund verbessern.

Quelle: BIBB-Analyse vom 19.05.2017.

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