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Deutschland punktet bei der WM der Berufe in Kasan

WorldSkills Kasan 2019
Team Germany, WorldSkills Kasan 2019. 45. Weltmeisterschaft der Berufe
Foto: WorldSkills Germany / Anja Jungnickel

Die duale berufliche Bildung ist Weltspitze, wenn man die Ergebnisse der Länder Deutschland, Schweiz und Österreich bei den Weltmeisterschaften der Berufe, den WorldSkills Kasan 2019, zusammenzählt. Sie belegen gemeinsam absolute Spitzenplätze. Deutschland darf hierbei zwei Weltmeister, drei Bronzemedaillengewinner und 19 Exzellenzmedaillen mit nach Hause bringen.

Grandios gekämpft

Für fünf Teilnehmer/innen war es sogar so eng, dass ihnen nur sehr wenige Punkte für einen Medaillenplatz fehlten. „Ein sehr gutes Ergebnis, wenn wir das gesamte Team anschauen“, so Hubert Romer, Geschäftsführer von WorldSkills Germany und Delegationsleiter. „Alle haben grandios gekämpft und zusammen große Leistungssprünge hervorgebracht. Es hätten alle von ihren Fähigkeiten und ihrem Potenzial her verdient, auf der Treppe zu stehen. Sie waren hervorragend vorbereitet!“

Gold für Fliesenleger und Zimmerer

Am Ende konnte das Team Germany mit Bronze in der Disziplin Stahlbetonbau sowie den Future Skills Robot Systems Integration und Industry 4.0 überzeugen. Eine weltmeisterliche Leistung erbrachten der 21-Jährige Fliesenleger Janis Gentner aus Dewangen (Baden-Württemberg) und der 21-Jährige Zimmerer Alexander Bruns aus Bad Dürkheim (Rheinland-Pfalz), die beide die Goldmedaille gewannen. Janis Gentner erhielt darüber hinaus die „Best of Nation“-Auszeichnung als Punktbester der gesamten deutschen Mannschaft.

“Vier besten Tage in meinem Leben”

„Es ist ein unbeschreibliches Gefühl da auf der Bühne zu stehen“, freut sich Janis Gentner nach der Siegerehrung. „Wenn man zu viert auf der Bühne steht und dann erst genannt wird, wer der erste ist, das kann ich gar nicht richtig beschreiben, wie sich das anfühlt. Einfach unglaublich.“ Alexander Bruns bestätigt dies: „Es waren die vier besten Tage in meinem Leben. Dass ich es jetzt geschafft hab, nach monatelanger Vorbereitung, spannendem Wettkampf, sauengem Feld, vier Silbermedaillen in meinem Skill und ich der einzige, der Gold geholt hat. Ich weiß nicht, was ich sagen soll.“

Und die Auszeichnungen gingen noch weiter: Benjamin Frost (19) aus Wuppertal wurde im Rahmen des Wettbewerbs in der Disziplin IT-Software Solutions for Business (IT-Softwareentwicklung) Weltmeister im Speedprogramming. Lukas Kohl (22) aus Stein (Bayern) erhielt in der Disziplin Water Technology darüber hinaus mit den „Sustainable Practice Award“ ausgezeichnet, der den ressourcensparenden Einsatz von Material innerhalb des Wettkampfs würdigt.

Duale berufliche Bildung absolut wettbewerbsfähig

„Wir konnten in Kasan zeigen, dass die duale berufliche Bildung in der Welt absolut wettbewerbsfähig ist“, resümiert Hubert Romer. „Wir haben uns in der gesamten Teambewertung im Vergleich zur letzten Weltmeisterschaft um ganze 17 Plätze nach vorn gekämpft. Das ist enorm. Jetzt haben wir einen breiten Mittelbau aufgebaut und eine sehr starke Struktur entwickelt. Nun geht es klar darum, die Spitze weiter auszuprägen, die großen Talente auch wirklich zu fördern und natürlich den Anschluss an die Welt nicht zu verlieren.“

Vier Tage gegen die Besten der Welt

Vier Tage lang mussten sich die besten Fachkräfte Deutschland mit schweren Arbeitsaufgaben in ihrem Beruf einer strengen internationalen Jury stellen und gegen die Besten der Welt kämpfen. Wie bei den Olympischen Spielen gibt es auch bei den WorldSkills Nationen, die die Weltmeisterschaften der Berufe dominieren. Dazu gehören China, Russland, die Schweiz oder Österreich. In Kasan standen jedoch so viele unterschiedliche Nationen auf dem Podest, wie selten zuvor.

Putin würdigte die Berufswettbewerbe

Das Ende der 45. WM der Berufe verkündete der russische Präsident Wladimir Putin in der Kazan Arena vor rund 35.000 Gästen. Er würdigte in seiner Rede die Leistung und Bedeutung von WorldSkills und der Berufswettbewerbe. „In unserem Land ist WorldSkills zu einem der wichtigsten Elemente eines fortschrittlichen Systems der beruflichen Bildung geworden, das wir kontinuierlich weiterentwickeln werden.“

Hubert Romer zeigt sich beeindruckt von der Bedeutung der beruflichen Wettbewerbe in Russland: „Wenn der Präsident eines der größten Länder der Welt sagt, die WorldSkills-Bewegung ist Teil des Berufsbildungsalltags, dann ist das schon sehr bezeichnend. Ehrlich gesagt, würde ich mir wünschen, dass auch in Deutschland so eine Welle ankommen würde, dass man auch bei uns versteht, welchen großen Nutzen die Welt aus dieser einzigartigen WorldSkills-Bewegung zieht und was uns noch immer entgeht.“

Quelle: WorldSkills Germany, Stephanie Werth, Leiterin Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit.

www.worldskillsgermany.com

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