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So nutzen Sie TikTok für Ihr Ausbildungsmarketing

Gast-Blog von Melanie Marquardt und Maren Kaspers

Beitragsbild TikTok
©Aleksei – stock.adobe.com

TikTok gehört zu den derzeit beliebtesten Apps. Nicht zuletzt, weil sie für viele Gute-Laune-Momente sorgt. Einer davon ist die sogenannte Jerusalema-Dance-Challenge: Die Menschen, die zu dem südafrikanischen Hit von Master KG tanzen, verbreiten ein Gefühl von Leichtigkeit und Lebensfreude. Der Hashtag #JerusalemaChallenge verzeichnet auf TikTok bereits über 412 Mio. Aufrufe. – Was das mit Ihrem Ausbildungsmarketing zu tun hat?

Auch immer mehr berufliche Teams und ganze Belegschaften schließen sich der Challenge an. Sie tanzen mit viel Enthusiasmus die bekannte Choreographie zu dem Erfolgssong. Die Hauptnutzer der App sind Jugendliche und Schüler:innen, die in naher Zukunft in die Berufswelt eintreten. Deshalb beantworten wir die Frage, wie TikTok für Ihr Azubi-Marketing und damit auch für Ihr Recruiting nützlich sein kann.

Chancen für Ausbildungsbetriebe

Die Kürze der Videos und der hohe Unterhaltungswert sorgen dafür, dass die App TikTok vor allem bei Jugendlichen beliebt ist. In Deutschland verbringen sie im Schnitt 50 Minuten täglich auf TikTok. Deshalb lohnt es sich, die App genauer zum Thema Ausbildung unter die Lupe zu nehmen.

Die Nutzer tanzen zu ihren Lieblingssongs, singen Playback, spielen ihre Lieblingsszenen aus Kinofilmen nach oder nehmen an sogenannten Challenges teil – und filmen sich dabei. Mit den zahlreichen Bearbeitungsmöglichkeiten der App werden daraus kreative Videos, die tausendfach angeschaut werden. Keine Branche oder Tätigkeit ist zu ernst oder gar eintönig – auf TikTok gibt es alles und gerade die Jerusalema-Challenge beweist es. Tanzende Ärzt:innen und Pfleger:innen auf Station, performende Einzelhandelskaufleute in Supermarktgängen und ganze Berufsschulklassen, die es nicht mehr auf den Stühlen hält.

Und genau deshalb ist die App ggf. interessant als Tool für Ihr Ausbildungsmarketing: Solche Clips decken unerwartete Aspekte und Tätigkeiten von Ausbildungsberufen auf. Der Berufsalltag von Pflegekräften beispielsweise wird oft mit Stress und Überlastung verbunden. Gewiss ist es dies – gerade in der jetzigen Zeit – auch. Und doch bleiben Momente, um als Team Spaß zu haben. Denn genau das ist es, was viele mit ihrem Job verbindet: Die Kolleg:innen und solche gemeinsamen Momente.

Was im Azubi-Recruiting zählt

Die TikTok-Clips vermitteln nicht nur Spaß, sondern auch genau das, was jungen Leuten wichtig ist: Ein gutes Betriebsklima und freundschaftlich verbundene Teams, die gerne zusammenarbeiten. Dies kann keine Unternehmenswebsite so authentisch darstellen wie Azubis und Mitarbeiter:innen auf TikTok. Bislang sind nahezu alle Videos, die in der App zu den Themen Job und Ausbildung zu finden sind, aufgrund einer intrinsischen Motivation der Protagonist:innen entstanden: Sie posten die Videos auf ihren privaten Profilen – die Arbeitskultur wird authentisch vermittelt. Diese Clips erzielen schnell enorme Reichweiten, auch durch die passenden Hashtags (Beispiel: #ilovemyjob oder #spassaufarbeit) und die Kommentare und Likes anderer Nutzer:innen.

Best Practice-Beispiele: Ausbildungsunternehmen auf TikTok

Dass der Spagat zwischen unterhaltsamen und ernsthaften Einblicken in einzelne Berufsbilder gelingen kann, zeigt unter anderem das Klinikum Dortmund: Regelmäßig und besonders kreativ veröffentlichen die Mitarbeiter:innen unter dem User-Namen @klinikumdo auf TikTok Szenen aus dem Krankenhaus-Alltag. Dabei werden sogar Themen wie Hand-Hygiene unerwartet lustig aufgearbeitet. Das Klinikum erreicht damit rund 10.000 Follower auf der Plattform.

Aber auch Mittelständler können sich positionieren, wie das Unternehmen ZIEHL-ABBEG zeigt. Der Hersteller von Ventilatoren für Luft- und Klimatechnik sowie Antriebsmotoren ist als B2B-Unternehmen Jugendlichen eher unbekannt. Und doch: Mittlerweile wurden die witzigen TikTok-Videos des Ausbildungsbetriebs bereits 5,5 Millionen Mal gesehen.

Kritiker:innen meinen, dass ein witziges Video über Hand-Hygiene oder die Beteiligung an der Jerusalema-Challenge sicherlich nicht entscheidend sei für die Berufswahl junger Menschen. Das mag richtig sein, aber es lenkt ihre Aufmerksamkeit zumindest auf Unternehmen oder Branchen, die den Jugendlichen vorher vielleicht nicht bekannt waren. Und so können Sie plötzlich ins Bewusstsein potenzieller neuer Bewerber:innen rücken. Und genau darum geht es ja im Azubi-Marketing: Aufmerksamkeit.

Genau das bestätigt auch Rainer Grill, Head of PR bei der ZIEHL-ABBEG: In unserem Podcast-Interview  erzählt er unter anderem, dass er sowohl von interessierten Kandidat:innen als auch von seinen Business-Kontakten Rückmeldungen zu den TikTok-Aktivitäten der ZIEHL-ABBEG bekommt.

TikTok mag also nicht immer ein direkter Klick-Treiber sein, der Nutzer:innen direkt auf die Karriereseite des Unternehmens schickt. Aber die Auswirkungen, die die Aktivitäten auf die Wahrnehmung der (Arbeitgeber-)Marke hat, sind nicht von der Hand zu weisen.

Unsere Tipps

  1.  Holen Sie die Meinung Ihrer jungen Mitarbeiter:innen und Azubis ein – von der Zielgruppe selbst kommen die besten und authentischsten Ideen für Content.
  2. Mitarbeiter:innen als Markenbotschafter: Viele Mitarbeiter:innen posten bereits Videos auf ihren privaten Kanälen. Nutzen Sie diese Motivation und Kreativität und bitten Sie diese Kolleg:innen beispielsweise darum, kurze Videos im Arbeitsumfeld zu drehen und sie als Arbeitgeber zu nennen oder zu verlinken.
  3. Erstellen Sie einen groben Kommunikationsplan. Besprechen Sie, welche Mitarbeiter:innen Sie auf TikTok aktivieren können, welche Inhalte Sie zeigen und auch, welche Sie nicht zeigen wollen. Die Erschließung eines neuen Kanals sollte immer gut durchdacht sein und ist Teamwork.
  4. Wenn Sie ein eigenes Unternehmensprofil betreiben möchten, besprechen Sie dies am besten mit Ihren Kolleg:innen aus der Unternehmenskommunikation, der Marketingabteilung, dem Betriebsrat und den Datenschutzbeauftragten.

Unser Fazit

TikTok hat bei Jugendlichen und Auszubildenden eine hohe Relevanz. Für Unternehmen ist das eine große Chance, die Aufmerksamkeit der Jugendlichen zu bekommen, denn mit TikTok sind sie dort präsent, wo ihre Zielgruppe sich aufhält. Nutzen Sie das für Ihr Recruiting!


Übrigens: Wir bloggen auch auf www.team-hr.de!

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