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Schwächeren Azubi-Bewerbern eine Chance geben

fotomek – stock.adobe.com

Corona begünstigt den Bewerbermangel, auch die Qualität der Bewerbungen und der Bewerber:innen selbst lässt nach. Aber deshalb keine neuen Auszubildenden einzustellen, ist der falsche Weg. Geben Sie stattdessen auch – vermeintlich – schwächeren Azubi-Bewerbern auf einen Ausbildungsplatz eine Chance.

Schauen Sie hinter die Fassade

Als Ausbilder:in arbeiten Sie oft und viel mit den jungen Berufseinsteiger:innen zusammen. Sie können daher auf einen gewissen Erfahrungswert zurückgreifen. Vertrauen Sie auf Ihre Menschenkenntnis und wagen Sie im nächsten Bewerbungsprozess einen noch genaueren Blick.

  • Jugendliche mit schlechten Noten sind ggf. lediglich schulmüde. Achten Sie darauf, ob Bewerber:innen sehr motiviert wirken, während sie/er sich bei Ihnen vorstellt!
  • Hat die/der potenzielle Auszubildende Tätowierungen und vergisst im Vorstellungsgespräch, die Cap abzunehmen? Vielleicht ist genau dies ein Mensch, der gerne und tatkräftig mit anpackt.
  • Sie bevorzugen einen Realschulabschluss, ein sympathisch wirkender Kandidat verfügt aber nur über einen Hauptschulabschluss?

Nutzen Sie die Probezeit

Sie können erkennbare Defizite gleich zu Beginn ansprechen. Tun Sie das, sollten Sie gleichzeitig kommunizieren, dass Sie dennoch überzeugt sind, dass diese:r Bewerber:in die Azubi-Aufgaben in Ihrem Betrieb hervorragend meistern wird. Vereinbaren Sie die maximale Probezeit für Ausbildungsverhältnisse von 4 Monaten. Dann haben Sie genug Zeit, Ihre neuen Auszubildenden kennenzulernen und können feststellen, ob Sie mit Ihrer Einschätzung richtig lagen.

Enge Zusammenarbeit nötig

Ist absehbar, dass Ihr:e Auszubildende:r sich im Ausbildungsbetrieb gut einfügt, in der Berufsschule jedoch Schwierigkeiten haben wird, arbeiten Sie gleich von Beginn der Ausbildung an engmaschig:

  • Azubi-Paten aus einem höheren Ausbildungsjahr stehen neuen Auszubildenden zur Seite
  • Beantragen Sie ausbildungsbegleitende Hilfen für Azubis (diese sind für Betrieb und Auszubildenden kostenlos)
  • Führen Sie betriebsinternen Unterricht durch
  • Nehmen Sie Schwachpunktfächer auch in betrieblichen Ausbildungssituationen als Thema
  • Hausaufgaben regelmäßig zeigen lassen und eine gemeinsame Bearbeitung oder Besprechung anbieten
  • Lassen Sie sich den Ausbildungsnachweis regelmäßig zeigen, insbesondere die Eintragungen zu Berufsschultagen

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