Experten-Interview: Ausbildung zukunftsfähig und ressourcenschonend gestalten
In der Ausbildung sind Innovationen und neue Ideen oft der Schlüssel, um sich abzuheben und die Qualität zu steigern. Doch gerade, wenn man diese Ideen umsetzt, besteht die Gefahr, dass man den Überblick über die eingesetzten Ressourcen und die relevanten Ausbildungsziele verliert.
Im Experten-Interview mit Melanie Schaal (wirAUSBILDER-Community-Managerin) erläutert Marcus Vogel (Ausbildungsleitung, Personalentwicklung, Landratsamt Reutlingen) seine Gedanken, wie man eine Ausbildungsstrategie entwickeln kann, die sowohl zielorientiert ist als auch die vorhandenen Ressourcen effizient nutzt.
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Hallo Herr Vogel, Sie leiten beim Landratsamt Reutlingen die Ausbildung und Personalentwicklung. Welches Thema ist es aus Ihrer Sicht für Ausbilder:innen besonders relevant?
Wir alle kennen das: Wenn man für die Ausbildung verantwortlich ist, möchte man immer innovativ sein und ist total empfänglich für neue Ideen, die die Ausbildung aufwerten und man damit möglichst irgendein Alleinstellungsmerkmal hat. Wenn man dann auch einige von den neuen Ideen umsetzen darf, gerät dabei manchmal aus dem Blick, an welchen Stellen der Ausbildung möglicherweise zu viel Ressourcen eingesetzt werden und – noch schlimmer – welche Ausbildungsziele womöglich vernachlässigt werden. Daher habe ich mir Gedanken gemacht, wie man seine Ausbildungsstrategie zielorientiert gestalten und die zur Verfügung stehenden Ressourcen sinnvoll einsetzen kann.
Was sind typische „blinde Flecken“ oder Fallstricke, die in der Ausbildung mit begrenzten Ressourcen auftreten können?
Die können leider ganz unterschiedlich sein. Genau das macht es so schwierig, sie zu entdecken.
Wie erkennen Sie diese frühzeitig?
Gerade die Verwendung eines individuell für den Ausbildungsbetrieb aufgestellten Zielsystems und die regelmäßige Frage „Welche unserer Aktivitäten bedienen welche Ziele in welchem Umfang?“ können helfen, blinde Flecken frühzeitig zu entdecken und gegenzusteuern.
Haben Sie einen ersten Tipp für andere Ausbilder:innen, die sich mit dem Thema näher beschäftigen möchten? Was sollte man unbedingt im Blick haben?
Idealerweise nimmt man regelmäßig – am besten im Team – die Vogelperspektive auf das eigene Ausbildungs-Handeln ein und fragt sich (ergänzend zu o.g.):
- Welche Ziele verfolgen wir eigentlich bei uns mit der Ausbildung?
- Und tun wir das Richtige, um diese Ziele zu erreichen?
Es benötigt irgendeine Art von Systematik, die dies übersichtlich darstellt. Und natürlich die Frage: Habe ich überhaupt schon einmal explizit die Zielsetzungen der Ausbildung formuliert und niedergeschrieben?
Wenn Sie sich etwas in Bezug auf Ihr Thema und/oder die Zukunft der Ausbildung in Deutschland wünschen dürften, was wäre es?
Ich wünsche mir noch bessere Tools und Methoden für die Berufswahlentscheidung für Schüler:innen.
Vielen Dank für die Ihre Zeit!

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