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Rolle der Realschule gegen den Fachkräftemangel

Realschule
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Bundesvorsitzender Jürgen Böhm vom Verband Deutscher Realschullehrer (VDR) sieht einen eindeutigen Trend: “Bei den Menschen kommt langsam an, dass in den letzten Jahren zu viel in Richtung Abitur geschielt wurde und ein guter mittlerer Bildungsabschluss genauso gut auf die Zukunft vorbereitet”. Eine Umfrage, die der VDR zusammen mit dem Verband mittelständischer Wirtschaft beauftragt hatte, bestätigt das.

Fachkräftemangel ist bei den Bürgern angekommen

Als ehemaliger Direktor einer Realschule in Bayern weiß er, dass es für diese Schulform schwer ist, inmitten der Diskussionen von G 9, Islamunterricht, Inklusion und Flüchtlings-Integration an den Volks- und Berufsschulen noch Aufmerksamkeit zu erhalten. Von den 1.035 Befragten sehen das immerhin 66 Prozent genauso – der Fachkräftemangel ist wahrscheinlich jetzt auch im Bewusstsein der Bürger angekommen, vermutet Böhm.

Handwerk bietet gute Karrierechancen

In der Umfrage, die Ende März durchgeführt wurde, fragten die Forscher auch nach dem Stellenwert von Mittelstand und Handwerk. Letzteres sei ein wichtiger Teil der deutschen Wirtschaft, so sagen 90 Prozent der Befragten und über 80 Prozent glauben, dass es dort gute Karrierechancen sowie ein gutes Auskommen gibt. Dies sei auch mit einem Realschulabschluss möglich.

Faktor Glück nicht unterschätzen

Die Eltern sollten den Faktor Glück nicht unterschätzen, so Böhm, wenn sie ihre Kinder unbedingt mit einem Abitur sehen wollen. Für die, die es trotz Nachhilfe nicht schaffen, wäre ein mittlerer, praxisorientierter Schulabschluss sowie die Fachoberschule ein guter Weg in ein Unternehmen oder ein duales Studium. Die Umfrage sei ein guter Einstieg in die Diskussion vor allem in den Ländern, welche den Übergang der Realschule in die Gesamtschule planen oder diese sogar schon abgeschafft wurde.

Quelle: www.sueddeutsche.de vom 31.03.19.

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