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Schüler mit der “Berufe-Erlebniswelt” in die duale Ausbildung bringen

Berufe-Erlebniswelt
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Nicht nur, aber gerade im ländlichen Raum ist die Azubi-Suche für die Unternehmen schwierig geworden. In einigen Regionen werden Unternehmen, IHK und Jobcenter deshalb selbst aktiv und versuchen, über kreative Maßnahmen die Jugendlichen zu erreichen und für einen Ausbildungsberuf zu begeistern. Ein Beispiel ist die “Berufe-Erlebniswelt” in der Nähe von Delbrück.

Vom Gewächshaus bis zur Metallwerkstatt – Berufe ausprobieren

In einer alten Hauptschule wurden eine Holz-, eine Elektro- und eine Metallwerkstatt eingerichtet, sowie eine Gewächshaus, eine Altenpflegestation, ein kaufmännisches Büro und ein Dachstuhl. Alle Bereiche sind mit  Materialien und Werkzeugen aus dem entsprechenden Berufsalltag ausgestattet. Im Rahmen einer Ausbildungsmesse können die Schüler hier selbst ausprobieren, welcher Beruf ihnen Spaß machen würde.

Projektstart unter anderen Bedingungen

Die Idee zu dem Projekt hatte das regionale Arbeitsamt, allerdings Anfang der 2000er-Jahre vor dem Hintergrund einer anderen Ausgangslage als heute: Vier Millionen Arbeitslose und tausende Ausbildungsplätze zu wenig, bat die Behörde damals Markus Kamann, ein auf Personalvermittlung spezialisierter Dienstleister, sich Gedanken zu machen, wie man mehr Ausbildung ermöglichen könnte. Dieser gründete darauf “BANG” – das “Berufliche Ausbildungsnetzwerk im Gewerbebereich“. Die Initiative hat die alte Hauptschule mithilfe örtlicher Unternehmen mit den Werkzeugen und Maschinen ausgestattet, die für eine Ausbildung in der Firma fehlten. Zusätzlich half das Netzwerk mit qualifizierten Ausbildern und Werkunterricht aus.

Zielgruppe wurde erweitert

Diese Maßnahmen funktionieren heute immer noch, nun aber, um den Unternehmen bei der Bewerbersuche bzw. den Schülern bei der Berufsorientierung zu helfen. Die Betriebe aus der Region können dem Verein “BANG” beitreten und finanzieren die Aktionen über Mitgliederbeiträge. Dabei richtet sich das Netzwerk nicht mehr nur an Schüler, sondern auch an Flüchtlinge, Menschen mit Umschulungsbedarf und an die sogenannten schwierigen Jugendlichen, die aus verschiedenen Gründen nicht zur Schule gehen und sich in keiner Maßnahme befinden.

Gemeinsam mehr Jugendliche von einer Ausbildung überzeugen

Mittlerweile gibt es in Deutschland elf solcher Initiativen, fast alle in Nordrhein-Westfalen, eine in Niedersachsen und eine im Schwarzwald. Meist beteiligen sich Landkreise, Kommunen und örtliche Jobcenter an den Netzwerken, sowie die Unternehmen der jeweiligen Region. Diese würden allein wahrscheinlich nur wenige Schüler für ihre Ausbildungsplätze erreichen und begeistern können. Über die Organisation und Zusammenarbeit mit den anderen Partnern des Netzwerks haben auch sie eine Chance, Fachkräfte-Nachwuchs zu finden.

Quelle: www.faz.net vom 27.01.2019.

 

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