Navigieren / suchen

Motivationsproblem bei Berliner Azubis?

Motivationsproblem
@Fotolia_158870485

Berliner Ausbildungsbetriebe sind oft nicht zufrieden, was die Motivation und Vorbildung der Bewerber betrifft. Laut einer Analyse der Berliner Industrie- und Handelskammer bescheinigen viele Unternehmen ihren Bewerbern wenig Antrieb, Interesse und Aufgeschlossenheit für den Lehrberuf.

Schlechte Umgangsformen, nicht teamfähig

Neben der Schwierigkeit, die insgesamt 15.829 Ausbildungsplätze in 2018 überhaupt zu besetzen (10,8 Prozent unbesetzte Stellen und damit 43 Prozent mehr als im Vorjahr), klagen die Firmen über Motivationsprobleme. 40,5 Prozent der Ausbilder bescheinigen den Schulabgängern schlechte Umgangsformen, 31,9 Prozent kritisieren fehlendes Interesse und Aufgeschlossenheit. 13,2 Prozent der Betriebe halten die Jugendlichen für nicht ausreichend teamfähig. Nur 10,9 Prozent sind rundum zufrieden.

Kaum elementare Rechenfähigkeiten

Nun wurde wahrscheinlich schon zu allen Zeiten über das schlechte Benehmen von jungen Menschen geklagt. Hinzu kommt allerdings, dass zusätzlich 48,4 Prozent den Bewerbern nicht genügende Fähigkeiten bei den elementaren Rechenfähigkeiten bescheinigen. 52,6 Prozent sehen das Problem fehlender Disziplin und 59,5 Prozent der Unternehmen wünschen sich deutlich mehr Fähigkeiten beim mündlichen und schriftlichen Ausdrucksvermögen. Hier scheint es Nachholbedarf in den Berliner Schulen zu geben.

Faulpelz-Generation mit Überstunden?

Fast jedem zweiten von drei Berliner Betrieben, also 65,5 Prozent, fehlen Motivation und Leistungsbereitschaft bei den Bewerbern, 65,8 Prozent schätzen sie als kaum belastbar ein. Etwas ein Drittel der Firmen muss die Azubis mit Nachhilfe in Deutsch und Mathe unterstützen. Allerdings gibt es laut einer Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) vom Dezember 2018 auch eine andere Seite: Circa ein Drittel der Berliner und Brandenburger Azubis müssen regelmäßig Überstunden leisten. Von einer Faulpelz-Generation kann hier also keine Rede sein.

Quelle: www.tagesspiegel.de vom 29.01.2019.

Hinterlasse einen Kommentar

Name*

E-Mail* (wird nicht veröffentlicht)

Webseite