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Positive Kommunikation – Wie Sie Ihrem Auszubildenden Freude vermitteln

Positive Kommunikation
©BartPhoto – stock.adobe.com

Für viele Auszubildende beginnt mit der Ausbildung “der Ernst des Lebens” – oft mit den dazugehörigen “Weisheiten”, z. B. dass Lehrjahre keine Herrenjahre sind, die Realität nun beginne und damit das raue Leben. Schlägt man im Duden nach, so finden sich unter “Ernst” u.a. die Synonyme “Bedrohlichkeit, Gefährlichkeit”. Dürfen Ausbildung und Arbeit also keinen Spaß machen? Gilt während der Ausbildung besser hart geschuftet statt clever gearbeitet? Und wieso spielt die Formulierung überhaupt eine Rolle?

Mit Motivation in die Ausbildung

In der Regel freuen sich neue Auszubildende auf ihre Ausbildung. Sie sind aufgeschlossen und neugierig auf das, was vor ihnen liegt. Sie wollen den Betrieb kennen lernen und wissen, wie gewisse Vorgänge ablaufen bzw. was dabei ihre eigenen Aufgaben sind. Wenn Sie in dieser Phase Ihren Auszubildenden diese Freude und Wissbegier erhalten wollen, drücken Sie der Arbeit nicht den Stempel “Ernst des Lebens” auf, sondern leben Sie ihnen vor, wie die Arbeit motiviert und mit Spaß erledigt werden kann. Das heißt nicht, dass der nötige Ernst völlig fehlen sollte. Ernst im Sinne von Gewissenhaftigkeit und Sorgfalt. Es steht jedoch nirgendwo geschrieben, dass Arbeit nicht auch Spaß machen darf und ebenso mit Freude vermittelt werden kann.

Es geht dabei um zwei Faktoren:

  1. Die eigene Motivation und Vorbildfunktion.
  2. Die Wahl der Sprache.

Negatives und positives Vokabular

Wer immer nur mit negativem Vokabular konfrontiert wird, der wird auf Dauer nicht nur unbewusst, sondern auch unnötig demotiviert.
Das können Sie verhindern, indem Sie dafür sorgen, dass…

  • Ihr Auszubildender sich nicht “durch den Papierkram kämpfen” muss, sondern Sie den Fall mit ihm durchgehen und er diesen dann Schritt für Schritt bearbeiten kann.
  • Ihr “Guten Morgen” nicht zu einem grummelig gemurmelten “Morgn” wird.
  • Sie sich nicht für den Termin beim Kunden “fertigmachen”, sondern lieber “bereit”.
  • für Ihren Auszubildenden nicht der “Ernst des Lebens” beginnt, sondern eine besondere Zeit, in der er lernt, sich im Berufsleben zurechtzufinden.
  • Ihr Auszubildender trotz seiner “Lehrjahre” als wertgeschätzter Mitarbeiter im Betrieb geachtet wird.
  • nicht immer nur von “Problemen” die Rede ist, sondern den “Lösungsmöglichkeiten” mindestens genauso viel Aufmerksamkeit geschenkt wird.
  • Sie nicht gleich schimpfen und fluchen, wenn etwas nicht klappt, wie geplant.

Lob ist nicht gleich Lob

Hat Ihr Auszubildender etwas gut gemacht, dann sollten Sie ihm dies mitteilen. Dabei gilt natürlich: Kritik unter vier Augen, Lob vor vielen. Doch auch loben will gelernt sein.

Folgende Ausdrücke streichen Sie dafür am besten aus Ihrem Vokabular:

  • Nicht schlecht
  • Nicht übel
  • Gar nicht mal so schlecht
  • Da kann man nichts gegen sagen
  • Da kann man nicht meckern
  • Nicht von schlechten Eltern
  • Nicht verkehrt

Verwenden Sie stattdessen lieber:

  • Gut gemacht
  • Klasse
  • Super
  • Das hast du bzw. haben Sie gut hinbekommen
  • Prima
  • Alle Achtung

Am besten beziehen Sie sich mit Ihrem Lob jedoch ganz konkret auf die Aufgabe, z.B.:

  • Mit der pünktlichen Fertigstellung der Liste haben Sie mir sehr geholfen, das haben Sie gut gemacht!
  • Prima, dass Sie sich um das Anliegen des Kunden gekümmert haben.
  • Alle Achtung, dass Sie das Projekt sogar einen Tag früher fertiggestellt haben. Klasse!

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