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So bekommen Sie mehr Azubi-Bewerbungen

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Gerade kleine bis mittelgroße Unternehmen, die nicht aus einer der von Jugendlichen begehrten Branchen kommen, haben es immer schwerer, genügend Bewerbungen für Ausbildungsstellen zu bekommen. Vanessa Weber ist Geschäftsführerin von Werkzeug Weber GmbH & Co.KG aus Aschaffenburg mit unter 30 Mitarbeitern. Sie hat acht Tipps, wie man es schafft, 150 Bewerbungen für drei offene Azubistellen zu erhalten.

Azubis auf der Flucht?

Früher hat das Unternehmen kaum noch Bewerbungen bekommen. Vanessa Webers Führungsstil war streng, der Umgangston wenig freundlich. Ein Azubi hat deswegen schon einmal die Flucht ergriffen, das hat sich in der Region herumgesprochen. Um nicht eines Tages ohne Fachkräfte dazustehen, hat sie seitdem einiges geändert:

Ehrenamtliches Engagement

…z. B. an Schulen. Dort erzählt Weber drei bis vier Mal im Jahr über ihr “Unternehmertum” und macht Mut zur Selbstständigkeit. Sie berichtet von den Aufgaben und Zielen eines Selbstständigen, was bei den Schülern gut ankommt, weil es im Unterricht nur selten Thema ist. Ganz nebenbei erfahren die Jugendlichen, dass es in ihrem Unternehmen Praktika und Azubistellen gibt und welche Verantwortung die Azubis dort übernehmen.

Regionale Kampagnen

…z. B. “Mach Du Dein Ding” von Firmen aus der Region Aschaffenburg und Miltenberg. Hier wird mit Unterstützung der Agentur für Arbeit, Wirtschaftsjunioren, den Städten und Berufsschulen um Nachwuchskräfte geworben. Den Teilnahmebeitrag von 2.000 Euro sieht Weber gut angelegt, weil ein Fotograf ihre Azubis für eine Plakatkampagne direkt in der Firma fotografiert hat. Diese Plakate fahren jetzt mit Firmenlogo im örtlichen Nahverkehr mit  und sorgen für viel Aufmerksamkeit.

Azubi-Feedback veröffentlichen

…z. B. auf Ihrer Karriere-Webseite. Bei Werkzeug Weber finden Interessierte  Videos von den Mitarbeitern, Praktikanten und Azubis, um ein Bild vom Betriebsklima und dem Team zu vermitteln. Auch kleinere Vorträge an Schulen oder im eigenen Netzwerk sind erwünscht, um indirekt neue Mitarbeiter anzusprechen.

Social Networking

…z. B. bei Instagram. Facebook sei bei den Jüngeren nicht mehr gefragt, dort tummeln sich eher die Eltern. Zu Instagram kam Weber über einen Praktikanten, der auf eigene Initiative die Instagram-Präsenz von Werkzeug Weber erstellt und die Mitarbeiter zu dem Umgang mit diesem Kanal geschult hat. Als Inhalte werden dort keine Stellenanzeigen, aber Veranstaltungsbilder oder die Kampagnenplakate gepostet. Direkt beworben habe sich bei Instagram noch niemand, es dient eher der Imagepflege. Allerdings haben Bewerber die Firma schon über soziale Medien kontaktiert.

Mitarbeiter einbeziehen

…z. B. für Videos auf der Karriereseite (s.o.). Weber überlässt es den Mitarbeitern, als wichtigste Werbeträger des Unternehmens in den Videos aufzutreten. Sie kümmern sich um den Nachwuchs und schaffen letztlich das Betriebsklima und das familiäre Umfeld. In Vorstellungsgesprächen erwähnen Bewerber nicht selten, dass sie sich eher die Videos als die übrigen Infos auf der Website ansehen.

Langfristige Aussichten bieten

…z. B. schon in den Ausbildungsgesprächen. Dort bespricht Vanessa Weber mit allen Azubis einzeln, wo sie ihre Themenschwerpunkte sehen bzw. wo ihre Talente liegen. Interessiert sich jemand besonders für den Verkauf oder E-Commerce, kann dieser Bereich besser kennengelernt werden. Dabei werden die Jugendlichen von einem Paten unterstützt, um sie möglichst langfristig an diesen Bereich zu binden. Das Unternehmen profitiert von gut eingearbeiteten Fachkräften mit Firmen- und Spezialwissen, die Mitarbeiter haben eine langfristige Jobperspektive und können ihre Talente zum Einsatz bringen.

Kontakt zu Ehemaligen halten

…z. B. frühere Praktikanten und Azubis. Beim alljährlichen Grillfest werden diese mit eingeladen, so hält das Unternehmen Kontakt zu Praktikanten, die dort vor acht Jahren für ein paar Wochen im Einsatz waren. Dass die Einladung angenommen wird, zeigt, dass man sich gern erinnert, zudem ist es interessant, welchen Tätigkeiten die Alumnis heute nachgehen. Wenn diese positiv bei Freunden und Bekannten von der Firma berichten, kann hierüber vielleicht wieder ein Kontakt zu potenziellen neuen Azubis hergestellt werden.

Permanent planen

…z. B. über mehrere Jahre konstant Kontakt zu Jugendlichen suchen und positive Erlebnisse in der Zusammenarbeit herausstellen. Wer mit der Suche erst dann beginnt, wenn schon Mitarbeiter fehlen, ist es zu spät.

Quelle: Impulse vom 24.11.2016

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